Räumlichkeiten

Das Rosenthal-Theater Selb verbindet Architektur, Kunst und Technik

Zu Beginn der 80er-Jahre hat die Stadt das ehemalige Grenzlandfilmtheater umgebaut und erweitert. Nach vierjähriger Bauphase wurde es am 15. Oktober 1982 eröffnet. Als 1. Preisträger des Ideenwettbewerbes hat sich die Planungsgruppe Frank/Jakob/Bluth für den Umbau qualifiziert. Zusammen mit Günther Uecker, Frank Schwerdtner, Heinrich Keilholz und Michael Boehm haben sie das Theater geplant und gestaltet.

Das Architekten-Team hat ein einfaches, aber überzeugendes Farb- und Materialkonzept realisiert, dass die Außen- und die Innenräume miteinander verbindet. Von außen betrachtet, findet Ihr Auge viele „Haltepunkte“ in Formen, Materialien und Farben, die alle sorgfältig aufeinander abgestimmt sind.

Idyllische Lage

Das Rosenthal-Theater liegt im Herzen von Selb, mitten am Hang des Selbbachtales. Die Außenarchitektur entspricht dieser Lage. Die Architekten haben das Theater so angelegt, dass es sich zur Innenstadt und zum Theaterplatz am Selbbachtal hin öffnet. Unterstrichen wird dieser Eindruck von einem großflächigen Balkon.

Terrasse mit Blick über die Stadt

Die Terrasse ist sicherlich eine Besonderheit für ein Theater: Bei gutem Wetter können Sie die Pausen im Freien verbringen. 2022 hat Richie's Jazzband die erste Veranstaltung auf der Theaterterrasse gespielt. Während des traditionellen Jazzfrühschoppen konnten die Besucherinnen und Besucher bei Weißwürsten, Brezen und Getränken den Evergreens des Dixieland Jazzes lauschen.

Lampen-Böhm

Foyer mit Aufzug

Foyer mit Aufzug

Im Foyer hat der Designer und Glaskünstler Michael Boehm festliche Akzente gesetzt. Boehm hat als Beleuchtung eine Reihe von kreisförmig angeordneten Gebinden aus Glasstäben aufgehängt, die sich am unteren Ende zu Locken aufzwirbeln. Es wirkt, als seien sie aus einem Eispalast hergeholt. In den Wänden sind Vitrinen eingelassen, die Ausstellungsstücke der Firma Rosenthal zeigen.

An Vorstellungstagen bewirtschaftet das „Catering Rosenthal-Theater Selb“ das Foyer. Im seitlichen Flügel des Foyers befindet sich eine Garderobe und die Abendkasse. Über den Aufzug im Foyer können sowohl die Toiletten im Untergeschoss sowie das Obergeschoss und der Zugang zum Theaterbalkon barrierefrei erreicht werden. Im Obergeschoss des Foyers finden regelmäßig Kunstausstellungen statt.

Großer Saal – Der Zuschauerraum

Der Saal bietet 389 Plätze im Parkett und 231 auf dem Theaterbalkon. Er ist so angelegt, dass von allen Sitzen die Bühne ohne Verrenkungen zu sehen ist.

Architektur und Akustik

Räumlich-plastisches Gestalten dominiert die Innenarchitektur und findet ihren Höhepunkt in der „Raumkunst“ Günther Ueckers. Er hat den Zuschauerraum als Zentrum des Theaters gestaltet. Diese Idee hat Frank Schwerdtner in die Architektursprache übersetzt.

Ueckers Kunst sind kubisch, organisch gegliederte Holzstrukturen, die das Bild des Zuschauerraums prägen. Die markant hervortretenden Holzelemente sind zugleich Akustikelemente, die auf optimale Tonverhältnisse von Sprache und Musik abzielen.

Die Akustiker hatten zwei zentrale Anliegen:

  • Das gesprochene Wort soll auf allen Plätzen klar und deutlich verstanden werden.
  • Die Hörerinnen und Hörer sollten das musikalische Klangbild von den tiefsten Tönen bis zu den höchsten Frequenzen unverfälscht erleben können.

Kurzum sollte das Theater „akustisch alles können“: vom Orchesterkonzert bis zu Kammermusik, vom großen Chor bis zum Solisten, von Oper über die Operette bis zum Sprechtheater oder bis zur Autorenlesung. Sie haben eine Nachhallzeit angestrebt, die sowohl der Musik als auch der Silbenverständlichkeit genügen kann. Nachhallzeit-Messungen im vollbesetzten Theater haben gezeigt, dass das gesteckte Ziel erreicht wurde. Die mittlere Nachhallzeit beträgt eine Sekunde, ein für die vielfältige Nutzung des Theaters gelungener Kompromiss.

Rosenthal Theater Selb – Großer Saal, Zuschauerraum
Rosenthal Theater Selb – Großer Saal, Zuschauerraum

Rosenthal Theater Selb – Großer Saal, Zuschauerraum

Rosenthal Theater Selb – Großer Saal, Zuschauerraum

Rosenthal Theater Selb – Großer Saal, Zuschauerraum

Technik im Zuschauerraum

Technik im Zuschauerraum

Die Technik im Zuschauerraum ist weitgehend unsichtbar. In die Decken- und Wandverkleidung sind

  • Scheinwerfer der Bühnenbeleuchtung,
  • die Lüftungsgeräte für die Klimatisierung des Raums,
  • die Heizkörper für die statische Heizung und nicht zuletzt
  • die Leuchtkörper, die den Raum beziehungsweise die Holzflächen indirekt ausstrahlen,

eingebaut. Zur Wartung und Kontrolle ist der Hohlraum begehbar. Durch seine offenen Fugen dient er außerdem der Verbesserung der Akustik.

Bühnenhaus

Mit einer Außenabmessung des Theaters von 70 x 40 Metern lässt sich unter den niedrigen Flachdächern keineswegs ein so großzügiger Bühnenraum vermuten.

Insgesamt beträgt die Bühnenfläche 333 Quadratmeter, einschließlich einer Vorbühne mit mobilen Einlegeteilen von 40 Quadratmetern. Die Hauptbühne mit eisernem Vorhang umfasst 163 Quadratmeter.

Die bühnentechnischen Einrichtungen ermöglichen auch aufwendigere Produktionen. So gehört die Zuganlage für den Hauptvorhang ebenso wie die 13 Hand- und 4 Motorzüge für Kulissen zur Einrichtung. Der Zugboden sitzt in einem Bühnenturm von 19 Metern Höhe.

Vor der Bühne geht es zum Orchestergraben hinunter, in dem circa 45 Musikerinnen und Musiker Platz haben.

Rosenthal Theater Selb – Bühnenhaus

Kleiner Saal

Der Kleine Saal verbindet die Musikschule der Stadt Selb und das Rosenthal-Theater. So ist er von beiden Seiten zugänglich. Er fasst circa 80 Sitzplätze. In der Spielzeit 2022/23 finden hier die Werkeinführungen zu den Sinfoniekonzerten statt.

Parkplatz

Der ebenerdige Parkplatz am Theater hat 91 Stellplätze, 81 Stellplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe mit direkter Fußwegverbindung zum Theater. Unser Theater kann barrierefrei besucht werden.

Barrierefrei Theater erleben

Alle Veranstaltungen lassen sich barrierefrei besuchen. Sie benötigen unsere Hilfe oder einen Rollstuhlplatz? Bitte sprechen Sie das Kulturamt frühzeitig an. Wir reservieren Ihnen gern einen unserer Rollstuhlplätze.